Wie der Württemberger Pfarrer Immanuel David Mauchart die Psychologie entdeckte
von Peter Sindlinger
Das Interesse des Württemberger Pfarrers Immanuel David Mauchart (1764–1826) gehört neben seinen amtlichen Aufgaben einer Psychologie, die gegen Ende des 18. Jahrhunderts unter der Bezeichnung Erfahrungsseelenkunde firmiert und vor allem mit dem Namen Karl Philipp Moritz verbunden ist.
Nach Mitarbeit an dessen Magazin tritt Mauchart bald mit eigenen Publikationen an die Öffentlichkeit und wird bis nach Jena, Halle oder Berlin wahrgenommen. Ganz im Geiste der Aufklärung widmet er sich dem menschlichen Innenleben, dessen Abgründe und Rätsel größte Faszination für den Leser versprechen. Träume, Trunkenheit,Wahnsinn, Täuschung der Phantasie, Mord und Selbstmord sind einige Themen, die Mauchart anhand von lebendigen, aus unmittelbarer Umgebung genommenen Fallgeschichten in seinem Hauptwerk, dem Repertorium für empirische Psychologie, darstellt.
In vorliegender Arbeit wird der geistige und lebensweltliche Horizont von Maucharts Leben und Wirken rekonstruiert. Es werden die Netzwerke aufgespürt, die den württembergischen Raum als ein Zentrum der psychologischen Forschung ausweisen. Mit Mauchart wird eine große, bisher weitgehend unbekannte Person der Wissenschaftsgeschichte sichtbar, hat er doch als Repetent am Tübinger Stift auch Hegel, Hölderlin und Schelling unterrichtet.
- Paperback
- 948 Seiten
- Format: 24 x 17 cm
- ISBN 978-3-928812-50-4
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